Betäubungsmittelspürhunde
Betäubungsmittelspürhunde (BM-Hunde, Drogensuchhunde) werden entweder ausschliesslich, oder als Zusatzausbildung zum Schutzhund zum Aufspüren von Betäubungsmitteln ausgebildet. Grundlage dieser Fähigkeit bildet dabei der ausgeprägte Geruchssinn des Hundes (ein Hund besitzt ca. 250 Millionen Riechzellen, wir Menschen nur gerade deren 5 Millionen) in Verbindung mit dem angeborenen Spieltrieb.
Die aufzuspürenden Stoffe besitzen einen jeweils individuellen Geruch, der für den Menschen nicht – oder nicht immer – wahrnehmbar ist. Man spricht hier von der «Leitsubstanz», welche die Droge beinhaltet (Im Gegensatz dazu wird die Wirkung einer bestimmten Droge von deren «Wirksubstanz» hervorgerufen). Die Hunde werden in der Regel auf die Grundsubstanzen von Kokain, Heroin, Cannabis und Amphetaminen ausgebildet.
Bei der Ausbildung zum Betäubungsmittelhund wird wie gesagt der Geruchssinn und der Spieltrieb genutzt. Dabei wird ein Spielzeug, welches aus einem absolut dichten Gefäss (Röhrchen o.dgl.) besteht, mit einer bestimmten Droge bestückt. Im Zuge des Spieles, welches dem Hund natürlich viel Freude bereitet, wird er mit dem Geruch der einzelnen Drogen konfrontiert. In den weiteren Schritten wird dieses Bringsel dann versteckt und der Hund muss es suchen, um weiter zu spielen. So also lernt der Hund nicht nur die einzelnen Gerüche der verschiedenen Drogen kennen, sondern er lernt dadurch auch, dass sein Spielzeug an einem für ihn unerreichbaren Ort versteckt sein kann. In diesem Fall soll der Hund seinem Hundeführer anzeigen, wo sein Bringsel versteckt ist. Dies tut der Hund, indem er entweder aktiv, also durch Kratzen, Lautgeben etc., oder passiv, also zum Beispiel durch Hinlegen, anzeigt
So lernt der Betäubungsmittelhund also, seinem Hundeführer durch ein bestimmtes Verhalten anzuzeigen, dass es an einem bestimmten Ort bzw. Versteck nach Drogen riecht. Beim Training wird der Hund dann sofort mit seinem Spielzeug belohnt. Im Einsatz wird die dort gefundene Droge durch den Hundeführer sichergestellt und danach zur Belohnung durch das Spielzeug des Hundes ausgetauscht.
Ein vielgehörtes Vorurteil ist, dass Betäubungsmittelhunde von der Droge abhängig gemacht werden. Dies ist natürlich Blödsinn, denn genauso wie Drogen für Menschen schädlich sind, sind sie es auch für Hunde. Bei den sog. harten Drogen wie Heroin oder Kokain, wäre es unter Umständen sogar tödlich für den Hund, würde er nur geringe Mengen mit der Nase oder der Zunge aufnehmen; Zudem wäre ein unter Drogeneinfluss stehender Hund wohl kaum in der Lage, vernünftig und konzentriert zu arbeiten. Der Hund kommt also niemals direkt mit Drogen in Berührung, sondern lernt wie beschrieben durch Verknüpfung, Gegenstände, welche nach Drogen riechen, zu suchen.
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